Treviso nördlich von Venedig ist bekannt für seinen Radicchio. Doch einmal im Jahr, Mitte Oktober, dreht sich alles um Italiens beliebteste und bekannteste Nachspeise: das Tiramisù. Beim Tiramisù Weltcup werden der Maestro und die Maestra des Dolce gekürt. In zwei Kategorien: eine für das klassische Dessert und eine für die fantasievolle, die Freestyle Variante.
Den Klassiker hat der 62-jährige Stefano Serafini aus Venedig mit seiner herzförmigen Kreation gewonnen. Der aus Bassano del Grappa stammende Juwelier verwandelte sich auf der Bühne auf der Piazza dei Signori in Treviso, wo der Weltcup ausgetragen wurde, zum wirbelenden Konditor. Gewohnt mit Schmuckstücken zu hantieren, zauberte er aus den Originalzutaten Eier, Zucker, Mascarpone, Löffelbiskuits, Kaffee und Kakao ein mesterliches Tiramisù-Herz, das in seiner Zartheit und Ausgewogenheit die Herzen der Juroren höher schlagen liess.
Erstaunlich war jedoch die Version von Elena Bonali, einer belgischen Schwimmlehrerin: ein Kreuzung aus Antipasti und Dolce: ein Schinken-Melonen-Tiramisu. Wie das funktionieren kann? "Es ist ein Rezept, das aus dem italienischen Sommer stammt, wo der rohe Schinken geröstet, die Melone leicht kandiert und die Pavesini-Biscuits sich als knuspriger roter Faden druchs Desert ziehen", erklärt sie selbst.
Die Zweit- und Drittplatzierten, Erika Luis und Barbara Marcon, lieferten weitere Kuriositäten: sie versuchten sich an Yuzu-Schokolade und Haselnusspaste bzw. an Pistaziencreme, Himbeeren und Goldstaub.